TY - THES
T1 - Differentiation und Lagerstättenpotential ausgewählter Pegmatite in Defereggen (Osttirol)
AU - Horvat, Christian
N1 - gesperrt bis null
PY - 2021
Y1 - 2021
N2 - Im östlichen Defereggental (Osttirol) treten permische Pegmatite im Petzeck-Rotenkogel-Komplex des Koralpe-Wölz-Deckensystems und im Michelbach-Komplex des Drauzug-Gurktal-Deckensystems auf. Die meisten Pegmatite liegen konkordant in Glimmerschiefern oder Gneisen und bilden teilweise durch Störungen versetzte Gänge im Zentimeter- bis Zehnermeterbereich. Neben einfachen Pegmatiten finden sich auch Spodumenpegmatite. Diese sind im Bereich Poling, Ratzell, Glanzalm und als Neufund am Großen Zunig aufgeschlossen. Die Li-Pegmatite bestehen hauptsächlich aus Quarz, Kalifeldspat, Plagioklas, Muskovit, Spodumen, Turmalin und Granat. Der Kontakt zum Nebengestein ist oft von Turmalinisierung geprägt. Akzessorisch konnten aus Schwermineralkonzentraten der Spodumenpegmatite Apatit, Kassiterit, Rutil, Strüverit, Uraninit, gediegen Wismut, ein nicht genau definiertes Wismutphosphatmineral, Zirkon, sowie Minerale der Columbit-, Mikrolith-, Monazit- und Xenotimgruppe mit REM-EDS nachgewiesen werden. Die Zirkone und Minerale der Columbitgruppe folgen dem allgemeinem Fraktionierungstrend mit Anreicherungen von Hf und Ta gegenüber Zr bzw. Nb. Bei den Mineralen der Columbitgruppe handelt es sich zum Großteil um Columbit-(Fe). Die Gesamtgesteinschemie von Proben aus 5 einfachen Pegmatiten und 8 Spodumenpegmatiten ergab gut vergleichbare Ergebnisse zu anderen Pegmatiten der Ostalpen. Die maximalen Gehalte der untersuchten Proben erreichen dabei 2,28 % Li2O bzw. 99 ppm Nb und 249 ppm Ta. An 112 Muskoviten aus 74 Pegmatitvorkommen wurden jeweils 27 Elemente mit LA-ICP-MS und REM-EDS analysiert. Dabei wurden Spurenelementgehalte von maximal 1204 ppm Li, 6992 ppm Rb, 396 ppm Nb, 1181 ppm Sn, 1953 ppm Cs, 188 ppm Ta und 61 ppm Tl gemessen. Die Muskovite sind niedrig- bis hochdifferenziert und erreichen ein minimales K/Rb-Verhältnis von 11,5. Eine Korrelation zwischen Schwermineralauftreten und Muskovitelementchemie konnte nicht gefunden werden. Eine Ausnahme bildet der Li-Gehalt. Dieser ist bei Muskoviten aus Spodumenpegmatiten erhöht. Die Differentiationsgrade zeigen einen regionalen Trend. Höher differenzierte, einige hundert Meter breite, Ost-West verlaufende Bereiche alternieren mit niedriger differenzierten Bereichen. Dieses Verteilungsmuster kann durch den vorherrschenden Faltenbau erklärt werden. Einzelne Zonen der Spodumenpegmatite erreichen bis zu 50 Vol% Spodumen. Gesamtgesteinsproben aus 8 Spodumenpegmatiten enthalten durchschnittlich 1,12 % Li2O. Wirtschaftlich relevante Schwerminerale sind nur akzessorisch vorhanden. Ob diese Vorkommen in Zukunft von wirtschaftlichem Interesse sind, kann zum jetzigen Zeitpunkt ohne weitere Explorationsarbeiten nicht beurteilt werden.
AB - Im östlichen Defereggental (Osttirol) treten permische Pegmatite im Petzeck-Rotenkogel-Komplex des Koralpe-Wölz-Deckensystems und im Michelbach-Komplex des Drauzug-Gurktal-Deckensystems auf. Die meisten Pegmatite liegen konkordant in Glimmerschiefern oder Gneisen und bilden teilweise durch Störungen versetzte Gänge im Zentimeter- bis Zehnermeterbereich. Neben einfachen Pegmatiten finden sich auch Spodumenpegmatite. Diese sind im Bereich Poling, Ratzell, Glanzalm und als Neufund am Großen Zunig aufgeschlossen. Die Li-Pegmatite bestehen hauptsächlich aus Quarz, Kalifeldspat, Plagioklas, Muskovit, Spodumen, Turmalin und Granat. Der Kontakt zum Nebengestein ist oft von Turmalinisierung geprägt. Akzessorisch konnten aus Schwermineralkonzentraten der Spodumenpegmatite Apatit, Kassiterit, Rutil, Strüverit, Uraninit, gediegen Wismut, ein nicht genau definiertes Wismutphosphatmineral, Zirkon, sowie Minerale der Columbit-, Mikrolith-, Monazit- und Xenotimgruppe mit REM-EDS nachgewiesen werden. Die Zirkone und Minerale der Columbitgruppe folgen dem allgemeinem Fraktionierungstrend mit Anreicherungen von Hf und Ta gegenüber Zr bzw. Nb. Bei den Mineralen der Columbitgruppe handelt es sich zum Großteil um Columbit-(Fe). Die Gesamtgesteinschemie von Proben aus 5 einfachen Pegmatiten und 8 Spodumenpegmatiten ergab gut vergleichbare Ergebnisse zu anderen Pegmatiten der Ostalpen. Die maximalen Gehalte der untersuchten Proben erreichen dabei 2,28 % Li2O bzw. 99 ppm Nb und 249 ppm Ta. An 112 Muskoviten aus 74 Pegmatitvorkommen wurden jeweils 27 Elemente mit LA-ICP-MS und REM-EDS analysiert. Dabei wurden Spurenelementgehalte von maximal 1204 ppm Li, 6992 ppm Rb, 396 ppm Nb, 1181 ppm Sn, 1953 ppm Cs, 188 ppm Ta und 61 ppm Tl gemessen. Die Muskovite sind niedrig- bis hochdifferenziert und erreichen ein minimales K/Rb-Verhältnis von 11,5. Eine Korrelation zwischen Schwermineralauftreten und Muskovitelementchemie konnte nicht gefunden werden. Eine Ausnahme bildet der Li-Gehalt. Dieser ist bei Muskoviten aus Spodumenpegmatiten erhöht. Die Differentiationsgrade zeigen einen regionalen Trend. Höher differenzierte, einige hundert Meter breite, Ost-West verlaufende Bereiche alternieren mit niedriger differenzierten Bereichen. Dieses Verteilungsmuster kann durch den vorherrschenden Faltenbau erklärt werden. Einzelne Zonen der Spodumenpegmatite erreichen bis zu 50 Vol% Spodumen. Gesamtgesteinsproben aus 8 Spodumenpegmatiten enthalten durchschnittlich 1,12 % Li2O. Wirtschaftlich relevante Schwerminerale sind nur akzessorisch vorhanden. Ob diese Vorkommen in Zukunft von wirtschaftlichem Interesse sind, kann zum jetzigen Zeitpunkt ohne weitere Explorationsarbeiten nicht beurteilt werden.
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