Kunststoffe aus Rest- und Gewerbemüll in Österreich - Anlagentests zur Schaffung einer gemischten Altkunststofffraktion für rohstoffliches Recycling

Thomas Warchol

Publikation: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenMasterarbeit

117 Downloads (Pure)

Abstract

Die europäische Union hat im Zuge des Kreislaufwirtschaftspaketes Recyclingquoten für Siedlungsabfall und Kunststoffverpackungen gesetzlich verankert. Österreich ist auf einem guten Weg, die Quoten für Siedlungsabfall für 2020 zu erfüllen. Die Ziele für Kunststoffverpackungen können gegenwärtig nicht erreicht werden. Gründe hierfür sind unter anderem der Anteil an Altkunststoff, der im Restmüll und Gewerbemüll landet und somit nicht mehr für die Recyclingindustrie verfügbar ist, da Restmüll und Gewerbemüll derzeit hauptsächlich der Ersatzbrennstoffproduktion zugeführt werden, sowie die hohen Anforderungen an stoffliche Reinheit für ein werkstoffliches Recycling. Im Zuge eines Forschungsprojekts der Montanuniversität Leoben und abfallwirtschaftlichen Partnerunternehmen wurden zwei Anlagenvarianten getestet, um eine kunststoffreiche Mischfraktion aus Restmüll und Gewerbemüll zu herzustellen. Die Anlagen bereiteten die Inputmaterialien so auf, dass drei beziehungsweise vier unterschiedliche Outputfraktionen (3D-, 2D-, zwei verschiedene Feingutfraktionen) produziert werden. Die 3D-Fraktion wurde anschließend mittels sensorgestützter Sortierung (nahinfrarot) in eine Mischkunststofffraktion und Restfraktion sortiert. Diese Mischkunststofffraktionen sollen ohne eine weiterführende Behandlung die Anforderungen für ein rohstoffliches Recycling erfüllen. Die 2D-Fraktionen wurden mittels händischer Sortieranalysen auf potenzielle Wertstoffgehalte und Zusammensetzung hin untersucht. Die Korngrößenverteilungen der Feingutfraktionen – ergänzt mit vorherigen Untersuchungen von Möllnitz et al. (2020) zu Feingütern aus Rest- und Gewerbemüll – sollten Aufschluss auf Kunststoffgehalte in den Feingutfraktionen geben. Die Ergebnisse der Versuche haben gezeigt, dass beide Anlagen im Stande sind eine Mischkunststofffraktion zu erzeugen, welche die Anforderungen für ein rohstoffliches Recycling erfüllt. Es zeigte sich allerdings auch, dass sich der Großteil der Kunststoffe in den 2D- und Feingutfraktionen sammelt, weshalb zukünftige Untersuchungen zur Aufbereitung dieser Fraktionen aus den Anlagen wichtig wären. Im Anlagenvergleich hat sich herausgestellt, dass die Anlagenvariante mit Vorsiebung (Anlage 2) bessere Ergebnisse erzielt. Durch Vorsiebung steigt der Reinheitsgrad der Mischkunststofffraktion, erhöht sich der Anteil an Kunststoffen in der 2D-Fraktion und steigt der Anteil an feinen Kunststoffpartikeln im abgesiebten Feingut.
Titel in ÜbersetzungPlastics from mixed residual and commercial waste in Austria Plant tests to create a mixed plastic waste fraction for feedstock recycling
OriginalspracheDeutsch
QualifikationDipl.-Ing.
Gradverleihende Hochschule
  • Montanuniversität
Betreuer/-in / Berater/-in
  • Pomberger, Roland, Betreuer (intern)
Datum der Bewilligung23 Okt. 2020
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2020

Bibliographische Notiz

gesperrt bis null

Schlagwörter

  • Restmüllaufbereitung
  • Gewerbemüllaufbereitung
  • rohstoffliches Recycling
  • Kunststoff aus Siedlungsabfall

Dieses zitieren